Seit dem 9. April 2014 steht das Internationale Congress Centrum Berlin ICC still. Ein schlafender Riese aus einer Zeit, in der die Zukunft ein Versprechen war. Eine einzigartige, enorme Ressource an öffentlichem Raum, die dringend reaktiviert werden muss – für die Stadtgesellschaft und als Vorbildprojekt für Europa. 
 
Unsere Initiative ICCC – International Centre of Contemporary Culture setzt sich seit 2014 für eine tragfähige kulturelle Umnutzung des ICC ein: Für ein Kulturzentrum des 21. Jahrhunderts, in dem Kultur und Technik, Kunst und Digitalität, Forschung und Öffentlichkeit zusammenkommen. Dank flexibler Infrastruktur des Gebäudes können kleinteilige wie großflächige Nutzungen hier problemlos koexistieren  – und sich gegenseitig befruchten. 

MISSION

Das ICCC – International Center for Contemporary Culture soll ein Leuchtturmprojekt für Berlin und Europa werden: Ein inklusiver Ort des Zusammenkommens und des lebendigen Austauschs. Ein Ort für zeitgenössische Kultur und ein Zukunftslabor für demokratische Teilhabe an digitaler Innovation. Ein Prototyp für einen wirklich nachhaltigen Umgang mit Bestandsgebäuden. Ganz im Sinne des New European Bauhaus steht das ICCC für:

1. Adaptive Re-Use durch kulturelle Nutzung

Nur eine vielseitige Nutzung – von Kongress bis Kleinstatelier, von Serverfarm bis Marktplatz – überführt die Megastruktur in eine nachhaltige Zukunft. Statt Umbau werden die enormen vorhandenen Raumpotenziale sinnvoll und effizient genutzt. Der Bestand wird kreativ weitergedacht.

2. Zukunftsfähiger Umgang mit dem haustechnischen Erbe der Spätmoderne

Aus High-Tech Ikone wird Low-Tech Ikone: Die graue Energie der Megastruktur ICC wird weitergenutzt, die Haustechnik robust adaptiert. Intelligente Wärmerückgewinnung einer Serverfarm könnte das ICCC zum Kraftwerk des Viertels machen. Die Bauwende wird im ICCC greifbar.
 
3. Daten als Gemeingut

Mit einer Serverfarm im ICCC, im Sinne von Niklas Maaks Servermanifest, rückt die Frage der Speicherung und Verwendung von Daten in den Fokus der Öffentlichkeit: Menschen aus IT, Kunst, Design, Politik, Forschung und Wirtschaft und Stadtgesellschaft kommen hier zusammen, um prototypische Ansätze für demokratisch verwaltete digitale Infrastrukturen zu erarbeiten und vorzustellen: Denn in Data Commons liegt ein Schlüssel zur Zukunft der Demokratie. Serverfarmen sind die Megastrukturen des 21. Jahrhunderts. Serverfarmen müssen in die Städte und ins Zentrum der Gesellschaft geholt werden.

 

Konzept

NUTZUNG

Das ICCC wird ein offener Ort der Berliner Kunst- und Kulturszene im weitesten Sinne. Eine hochflexible Struktur zwischen performativen Formaten und Atelier, Ausstellung und Forschung, Nachtleben und Debatte – 24/7. Auch eine neue Art der Serverfarm als digitales Hub kann integriert werden, die als Teil einer neuen digitalen Kultur verstanden wird. Die Nutzung als Kongresszentrum bleibt als integraler Bestandteil des Gesamtkonzeptes erhalten.

Fest & Flexibel: Neben festen kleinen und großen “Ankermietern“, wie etwa Kulturinstitutionen, Archive, Ateliers und der Serverfarm, die das thematische Profil des ICCC definieren und stärken, werden Räume und Flächen für temporäre Veranstaltungen freigehalten. Zur Infrastruktur des ICCC gehören durchgehende buchbare in-House Services wie ein Mietservice für Werkzeuge, Möbel, Medien und Veranstaltungstechnik, Catering, Werkstätten, etc.

Cyclic Space Use: Anders als das ICC, das entweder leer und nur temporär voll ausgelastet war, strebt das ICCC ein dynamischen Vergabesystem mit digital unterstützter Raumvergabe in Echtzeit an: optimale, extensive Auslastung, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Kosten- und energieintensive Nutzungsspitzen und Leerstand werden vermieden.

Lokal vernetzt: Das ICCC soll als kulturelles Zentrum Teilhabe ermöglichen und damit die Strahlkraft Berlins im Bereich der Kultur und Innovation unterstreichen. Lokale Akteure, Kulturinstitutionen und Bürger*innen müssen in die Entwicklung und den Betrieb des ICCC eingebunden werden. In seiner direkten Umgebung könnte sich das ICCC mit Messe und RBB, City West, TU und UdK-Campus, sowie dem geplanten Zukunftsstandort Tegel programmatisch vernetzen.

UMSETZUNG

Die Ära des Bauens ist vorbei. Jetzt nutzen wir das, was da ist. Dafür ist das ICC prädestiniert: Mit seinem Angebot an unterschiedlichsten Räume und Flächen hat es die besten Voraussetzungen, eine große Bandbreite an Nutzungen zu beherbergen, die sich in ihren Bedürfnissen und Potentialen ideal ergänzen.

Raumadaption
Anstatt umfangreicher Umplanungen werden die enorm vielseitigen Räume des ICC in ihren Qualitäten (Größe, Erreichbarkeit, Belichtung/Beleuchtung, Abgeschlossenheit/Offenheit, Möblierung, etc.) belassen. Räume werden mit den passenden Nutzungen zusammengebracht. Das ICCC bleibt dadurch auch für die Zukunft so wandelbar und offen für Transformation, wie seine Inhalte und Akteure.

As Little As Possible, As Much As Necessary
Neben der Umnutzung stehen das subtraktive Bauen, Neu-Arrangieren und Updaten von Bauteilen, sowie das selektive Hinzufügen zum Bestand innerhalb des Denkmalschutzes zur Verfügung. Zirkularität der Baustoffe ist dabei oberstes Gebot.

Technische Adaption
Auch die technische Gebäudeausrüstung muss im Sinne des 1,5 Grad-Ziels grundlegend neu gedacht werden. Die in den bestehenden Anlagen vorhandene graue Energie muss bei allen Planungen miteinberechnet werden. Nutzungen und Auslastung sollten eher an die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) angepasst werden, als umgekehrt. Die Abwärme insbesondere des Servers kann aktiv weitergenutzt werden, um öffentliche Schwimmbäder oder umliegende Wohnviertel künftig zu beheizen oder über Wärmepumpen zu kühlen.

Communal Design & Governance
Ein Projekt von der Größe und Strahlkraft des ICC kann und sollte nicht von einer einzelnen Entität entwickelt und betrieben werden. Um den nachhaltigen Erfolg des ICCC zu gewährleisten, sollte eine Gruppe von Expert*innen und Planer*innen gemeinsam mit zukünftigen Nutzer*innen das Umnutzungskonzept entwickeln und umsetzten, und die Nutzung auch langfristig im Betrieb begleiten und beraten.

Planen im Kontext
Die Ergebnisse des städtebaulichen “Wettbewerblichen Dialogs” zum Stadteingang West (2023) sollten in die weitere Planung zur Umnutzung des ICC einfließen.

Placemaking-Strategie
Um das ICCC langfristig in das Stadtgefüge zu integrieren, empfiehlt es sich, einen ganzheitlichen Placemaking-Prozesses aufzusetzen, der Architektur und Stadtplanung, Communites und Akteure, Wirtschaft und Verwaltung, Entwicklung und den Betrieb des ICCC, sowie Kommunikation und eine Audience-Development-Strategie umfasst.

 

TIMELINE

2014: Ende des Kongressbetriebs und vorläufige Stillegung des ICC
 
2014: Gemeinsam mit einem internationalen Investor haben wir im Rahmen der Ausschreibung des Landes Berlin zur Entwicklung eines Nutzungs-, Sanierungs- und Finanzierungskonzeptes für das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC) ein wirtschaftlich tragfähiges Nutzungskonzept für das ICC entwickelt: Das ICCC – eine Synergie aus Konferenz- und Kongressbetrieb, Darstellenden und Bildenden Künsten und digitalen Medien, Schaulager und Werkstätten, Ateliers und Tagungsräumen. Die Architektur des Gebäudes als Gesamtkunstwerk unbedingt zu erhalten war Grundlage unseres Konzepts.
 
2019: Das ICC wird unter Denkmalschutz gestellt – was unseren Ansatz der maximalen Bestandserhaltung und Adaptive Re-Use bestätigt.
 
2021: Für The Sun Machine Is Coming Down der Berliner Festspiele wurde das ICC zehn Tage lang geöffnet: Tausende Berliner*innen haben Ausstellungen, Installationen, Performances, Filme, Konzerte, Vorträge und Führungen besucht. Als offener Ort der Stadtgesellschaft hat sich das Gebäude in diesen zehn Tagen hervorragend bewährt und gezeigt, dass das ICC auch ohne Eingriffe in die Gebäudestruktur hervorragend funktionieren kann, solange man seine vorhandenen räumlichen Potenziale sinnvoll nutzt.
 
2022: Unser Projekt ICCC wird zum Highlighted Project auf dem New European Bauhaus Festival in Brüssel ausgewählt. Im Austausch mit Rem Koolhaas, Niklas Maak, Francesca Bria und Transsolar haben wir seit Juni 2022 das Konzept aktualisiert und weiterentwickelt, und die kulturellen Nutzung um die „demokratische“ Serverfarm erweitert.
 

Fotografischer Rundgang:

Analyse

Das ICC ist eine Dialogmaschine, ein Gesamtkunstwerk, ein architektonisches Statement und ein Versprechen für die Zukunft. Eine sich immer schneller verändernde Gesellschaft und der immer raschere technische Fortschritt brauchen Räume, die dynamisch reagieren können. Das ICC hält solche Räume seit 1979 bereit.
 
Von seiner riesigen Aluminiumhülle bis zum inneren Leitsystem, den Türgriffen und Garderobenhaken: diese Architekturikone muss so vollständig und originalgetreu wie möglich bewahrt bleiben. Alle Eingriffe müssen im Geiste der Originalarchitektur geschehen – mit demselben Erfindungsreichtum und derselben Innovationskraft.
 
Sogar 40 Jahre nach seiner Eröffnung ist das ICC immer noch einen Höhepunkt des architektonischen High-Tech-Futurismus. Das Internationales Congress Centrum Berlin (ICC Berlin) ist eine futuristische Maschine, ein flexibel nutzbares Raumschiff, silbern leuchtend mitten im Infrastrukturknoten zwischen Avus, Ringbahn und Stadtautobahn. Entworfen haben es die Architekten Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler. Baubeginn war 1975, am 2. April 1979 wurde das 313 Meter lange, 89 Meter breite, 40 Meter hohe Kongresszentrum eröffnet. Es ist nicht nur in Berlin, sondern weltweit einmalig. Eine bessere Harmonie zwischen der Sinfonie der Großstadt und der High-Tech-Architektur ist an dieser Stelle schwer vorstellbar.

Internationale und Berliner Verwandte

Sogar in seinem derzeit etwas ungepflegten Zustand und 40 Jahre nach seiner Eröffnung ist das ICC immer noch einen Höhepunkt des architektonischen High-Tech-Futurismus. Vergleichbare Gebäude finden sich nur international im Centre Pompidou (Paris, 1977), Lloyd’s Building (London, 1986), Sears Tower (Illinois, 1973) oder im Hearst Tower (New York, 2004). In Berlin ist es am ehesten mit den Ausnahmearchitekturen des Umlauftanks 2 (Tiergarten) und des Berliner Fernsehturms in eine Gruppe zu ordnen.

Der Fun Palace, geistiger Vorreiter, war ein Projekt des Architekten Cedric Price und der Regisseurin Joan Littlewood (1961). Es beschreibt eine vollständig flexible, kulturell genutzte Struktur, deren Inneres ständig verändert werden kann. Obwohl das Projekt nie realisiert wurde, hat es das Denken und die Vorstellungskraft von Architekten wie Richard Rogers, Norman Foster, Renzo Piano und Rem Koolhaas – und sicher auch Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte – maßgeblich beeinflusst.

Fotografischer Rundgang:

Das ICC ist ein Gesamtkunstwerk

Das ICC Berlin nimmt innerhalb dieser Gruppen eine absolute Ausnahmestellung ein. Erstens aufgrund seiner Dimensionen. Zweitens wegen seiner brillanten Verkehrsanbindung. Drittens wegen seiner genialen Konstruktionsweise: es ist die vielleicht weltweit größte „Haus-im-Haus-Konstruktion“ die dafür sorgt, dass das Innere des Gebäudes vollständig von Lärm und Vibrationen seiner Umgebung getrennt ist. Und viertens wegen seiner Ästhetik, die nicht nur nach außen Assoziationen an eine Maschine, ein Raumschiff oder einen Flughafen weckt – sondern die diese Assoziationen im Inneren bis ins kleinste Detail fortführt, von den Türen über das Leitsystem bis zu den Handgriffen und Garderobenhaken.

Zwei große Auditorien in den Obergeschossen: Saal 1 (5008 Plätze), Saal 2 (3520 Plätze), liegen um eine gemeinsame Mittelbühne. Die Bühne ist in der Höhe verstellbar, so dass beide Räume zusammen genutzt werden können. Die Sitztribüne in Saal 2 kann komplett in die Decke geklappt werden, so dass ein „Ballsaal“ entsteht = maximale Flexibilität. Die Foyer- und Erschließungsflächen im Gebäude sind enorm weitläufig. Das erzeugt einerseits ein angenehmes Gefühl beim „Flanieren“, andererseits sind nur ca 10-15% der Gesamtfläche einzeln nutzbare, „vermarktbare“ Räume (von ca. 200.000 qm BGF sind 30.000 qm für Kongresse nutzbar, Angaben laut Messe Berlin). Kosten: Das Haus war 2012 fast vollständig ausgelastet, immer noch mit großen Kongressen mit bis zu 20.000 Besuchern. Das ICC hat noch 2012 den höchsten Umsatz seiner Geschichte erzielt. Aber: Erheblicher Sanierungsstau vor allem in allen technischen Anlagen. Wartung und Betriebskosten 2012: 23 Millionen Euro. Geschätzte Sanierungskosten: 400 Millionen Euro. (Stand 2014)

Fotografischer Rundgang:

Die Ebenen

Betritt man das ICC, so gelangt man durch die großzügige Kassenhalle auf den von den Architekten angedachten Boulevard mit Info-Tresen, Sitzgruppen, Vitrinen und seitlich tiefer liegenden Garderoben. Die Fläche der Empfangsebene umfasst 3.587 qm. Im Mittelfoyer befindet sich der zentrale Treffpunkt mit Café/Bar mit einer markanten Skulptur, einer Lichtplastik von Frank Oehring, die sich durch drei Geschosse zieht. Sie symbolisiert die Netzwerkverbindung aller technischen Geräte des Gebäudes. Am südlichen Eingang des ICC liegt mittig die ICC Lounge, ein in sich abgeschlossener Raum mit einer Größe von 272 qm.

Vom Empfangsfoyer gelangt man über die seitlichen Treppenhäuser in die Galerieebene. Dort befinden sich 17 Tagungsräume, die durchschnittlich zwischen 35 – 45 qm groß sind und 10 bis 20 Personen Platz bieten. Die Räume sind kombinierbar und befinden sich im Ost- und Westbereich des Gebäudes. Sie haben nahezu alle Tageslicht und können unabhängig voneinander vermietet werden.

Über jeweils drei Rolltreppen im Ost- und Westteil sowie die große Haupttreppe gelangt man in die zweite Ebene, die Foyerebene, die sich durch großzügig angelegte Foyerflächen mit Sitzgruppen etc. auszeichnet. Die Bereiche sind in Mittel-, Ost- und Westfoyer aufgeteilt. Insgesamt hat man hier auf 3.216 qm flexibel nutzbaren, offenen Raum, welcher bisher als Ausstellungs- und Aufenthaltsfläche genutzt wird.

Es gibt in dieser Ebene mehrere Räume ohne Tageslicht: Der markante Saal 6 im Zentrum bietet bis zu über 200 Personen in parlamentarischer Atmosphäre Platz. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Säle 4/5 und 7, welche 260 qm umfassen und Platz für 270 Personen (Reihenbestuhlung) bieten, im nördlichen Teil liegen die Zugänge zum drittgrößten Saal des Gebäudes, Saal 3. Er bietet Platz für 800 Personen, mit fester Bestuhlung, und hat kein Tageslicht. Südlich des Mittelfoyers liegt Saal 8, der kein Tageslicht und eine Kapazität von bis zu 130 Plätzen auf 130 qm hat.

Einen Blick auf die Neue Kantstrasse bietet das Restaurant „Pullmann Lounge“. Direkt daneben befinden sich die vier Salons “Columbus”, ”von Stephan”, ”Lilienthal” und “Zeppelin” sowie auf derselben Ebene die über kurze Wege erreichbaren Salons “Koch”, “Langenbeck”, “Sauerbruch” und “Virchow“. Diese bieten zwischen 20 und 70 Personen Platz.

Bei Kombination von Saal 1, Bühne und Saal 2 ergibt sich eine Gesamtkapazität von 9.100 Plätzen. Im Saal 2 kann die Tribünenanlage an die Saaldecke gehoben werden. So wird aus dem Zuschauerraum eine 2.500 qm große Ebene für Ausstellungen, aufwendige Events und Festveranstaltungen, der sogenannte “Ballsaal”. Die doppelseitig bespielbare Bühne, die Verbindung zwischen Saal 1 und Saal 2 hat eine Größe von 770 qm und ist ca. 35 m breit. Saal 9 und Saal 10 liegen über dem Saal 8 und haben eine Größe von 170 qm. Das Dachgartenfoyer bietet mit 380 qm bis zu 306 Personen (Reihenbestuhlung) Platz, von hier gelangt man auf die Terrasse, wo man einen weiten Blick über Berlin hat.

Das dreigeschossige Brückenbauwerk bildet die Verbindung zum Messegelände, den Ausstellungshallen 14.2 und 15.2. Es bietet in der Foyerebene flexibel nutzbare Fläche (350 qm), auf der Salonebene 10 Tagungs- (30 qm) und Mehrzweckräume (110 qm). Auf der Saalebene befinden sich, abgehend von einem zentralen Boulevard, 10 Garderoben (mit individuellem Bad), Technik- und Besprechungsräume.

Das am südlichen Ende des Gebäudekomplexes gelegene, mehrgeschossige Parkhaus mit direkter Anbindung an die Autobahn bietet 650 Parkplätze.

Stimmen

„The ICC is probably the most perfect building I have ever seen“.

– Rem Koolhaas, Office for Metropolitan Architecture

 

„Das ICCC – ein Centre Pompidou für das digitale Zeitalter. Ein physischer Ort, an dem Menschen verstehen und sehen, was eine digitale Gesellschaft mit den gemeinsam erzeugten Daten machen könnte, wenn sie sie nicht an private Konzerne verschenken würde. Ein Ort der Bildung, Emanzipation, Gemeinschaft, Selbstbestimmung und Abenteuer, an dem Menschen von Usern zu Akteuren werden.” 

– Niklas Maak, Architekturkritiker der FAZ, Autor Das Servermanifest, 2022

 

Das ICC könnte das werden, was das Museion in der Antike war – ein Abenteuerhain, in dem Erzähler aus der Ferne, Schauspieler und Künstler eine Gegenwelt möglicher anderer Lebensformen erfanden. Man könnte hier auch eine Bibliothek, Ateliers, Performancebühnen, einen ständigen Gegenort der Kunst einrichten, an den man nachmittags und abends geht, um zu schauen und sich zu treffen. Das ICC könnte einer der interessantesten Orte für Kunst werden, die das Land zu bieten hat. Jetzt braucht es nur noch ein paar intelligente Politiker und Investoren, die hier nicht nur ein defektes Betonmonster mit Aluhaut erkennen können, sondern einen Ort für kulturelle Experimente, Feste und Erlebnisse, wie ihn die Stadtgesellschaft dringend braucht.

– Niklas Maak, FAZ, Okt 2021

 

Das ICC muss im HEUTE ankommen und wahrgenommen, bzw. in Anspruch genommen werden. Das ICCC wird zur Freizone erklärt. Bevor es eine kuratorische Auswahl von Galerien, Hochschulen, White/Black Cubes, Konferenzen, Ateliers gibt, sollten die potenziellen Akteure ins Haus eingeladen werden und es selbst gemeinsam entdecken und definieren. Daraus resultieren würde ein künstlerischer Beirat, der die inhaltliche Linie des Hauses vertritt.

– Carson Chan, Architekturhistoriker, Kurator und Direktor des Emilio Ambasz Institute for the Joint Study of the Built and Natural Environment, MoMA, New York City

 

Das 1973-79 nach Plänen der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte errichtete Internationalen Congress Centrum (ICC) ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Nachkriegsdekaden in West-Berlin. Als Ort für internationale Kongress stand es für die Weltoffenheit der isolierten Frontstadt des Westens; gleichzeitig verbirgt sich in der silberfarben glänzende Großstadtskulptur eine kongeniale Einheit von Ästhetik und Funktion. Die Unterschutzstellung des ICCs würdigt die Außergewöhnlichkeit des Gebäudes und dokumentiert zudem auch das große Interesse der Öffentlichkeit an seiner Erhaltung.

– Christoph Rauhut, Landeskonservator und Direktor Landesdenkmalamt Berlin

 

Das ICCC Zukunftslabor, ein Ort für Hacker, Maker, Fablabs, Start Ups: Berlin ist Standort der wissensgetriebenen Wirtschaft. Eine Dialogmaschine wie das ICCC, als eine Stadt in der Stadt wird gebraucht. Nebst Hauptveranstaltungssälen, sind es vor allem die generösen endlosen Zwischenräume, auf denen die Ideen diskutiert und weiterentwickelt sowie verbreitet werden könnten. Ein Zentrum für soziale Innovationen, ein Zukunftslabor, ein Ideenmarkt: Das Gebäude strotzt vor „Zukunftsoptimisums“, wo Berlin die Gesellschaft neu erfindet.

– Holm Friebe und Phillipp Albers, Autoren, Journalisten, Trendexperten, Gründer von Zentrale Intelligenz Agentur, Berlin

 

Das ICC ist frech. Es verfügt über eine enorme Gravitationskraft. Ein Raumschiff in besonderer Lage, zwischen intaktem Gründerzeitkiez mit Parkidyll (Lietzensee), Stadtautobahn, Ringbahn, Güterbahnhof Grunewald, ZOB und Messegelände. Das ICCC sollte namhafte Künstler und Kreative ins Haus holen, die ihre Ateliers oder Arbeitslaboratorien eröffnen und dem Haus eine Identität und einen Namen geben. Einjährige Künstlerresidenzen wie in der TATE Modern wären Beispielmodelle, wie das ICCC Jahr für Jahr eine neue künstlerische Auseinandersetzung und Bespielung durch einen / eine Künstler/in erhält.

– Jan Edler und Tim Edler, Architekten, Realities United, Berlin

 

Denn das Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung des Bauwerks ist in der Berliner Politik recht unterentwickelt. Nicht einmal die Tatsache, dass das ICC Vorbild für neue Kongresszentren auf allen Kontinenten ist, scheint zu zählen. Die bislang 11,1 Millionen Besucher haben das ICC in lebhafter Erinnerung, intensiver noch als viele Kongresszentren weltweit, die sie nur als weitläufig und gesichtslos erlebt haben. Das wiederum liegt an seinem „Alleinstellungsmerkmal“. (…) Die offenkundig kongresstaugliche Architekturikone nun zu einem beliebigen Ramschladen umzubauen, wäre ein Frevel, der insbesondere außerhalb Berlins auf Kopfschütteln und Unverständnis stoßen würde.

– Falk Jaeger, Architekturkritiker und -historiker

INITIATOREN

WHO WE ARE

 
Bureau N: Silke Neumann, Caroline Wolf, Malte Bündgen
Something Fantastic: Julian Schubert, Elena Schütz, Leonard Streich
Julia Albani

 
Konzept und Koordination 2014:
BUREAU N, Silke Neumann, Julia Albani
Berater: Florian Heilmeyer, Something Fantastic (Elena Schütz, Leonard Streich, Julian Schubert), Maike Cruse, Zara Pfeifer, Caroline Wolf
 
Externe Experten:
Philipp Albers, Alain Arnaudet, Stephan Balzer, Christian Bräuer, Ralf Broeckmann, Carson Chan, Jan Edler, Tim Edler, Holm Friebe, Konstantin Grcic, Martin Heller, Andreas Krüger, Sophie Lovell, Niklas Maak, Johannes Odenthal, Fred Pawlitzki, Christian Posthofen, Christiane Riedel, Florian Schmidt, Ursulina Schüler-Witte
 
Redaktion: Julia Albani, Florian Heilmeyer, Assistenz: Tamara Regosz
Art Direction: Something Fantastic
 
Wir danken den Fotograf*innen Nuno Cera, Noshe, Zara Pfeifer und Elena Schütz für die großzügige Bereitstellung ihres Bildmaterials

 

Wichtiger Hinweis: Der Bericht wurde auf Basis der selbstständig recherchierten und eigens produzierten Informationen erstellt. Bisher nicht zur Verfügung stehende Materialien, die im Rahmen des Investorenwettbewerbs angekündigt wurden (Pläne, Studien, Analysen, Fotos, etc.) konnten nicht konsultiert werden. Zukünftige Konsequenzen und Rückschlüsse sowie Folgerungen aus diesem noch zu sichtenden Material können ggf. den im vorliegenden Bericht angestellten Prämissen und formulierten Empfehlungen widersprechen und diese korrigieren.

 

Kontakt: 
hello@iccc.berlin

 

 

Imprint:
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Silke Neumann, Naunynstraße 38, 10999 Berlin, Germany
E-Mail: hello@iccc.berlin
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